Licht und Schatten – Star Wars Episode 9 Review
Nach Episode 8 – Die letzten Jedi hat J.J. Abrams wieder das Steuer zum Abschluss der Sequel Trilogie übernommen. Natürlich wird auch in diesem Teil die Geschichte der Helden weitererzählt, womit wir auch schon bei der Handlung wären. Wir tauchen erneut in eine weit entfernte Galaxie ein und begleiten Rey, Kylo, Poe, Chewie und Finn auf ihren neuen „Abenteuern“ – allerdings mit einem kleinen Zeitsprung von der Schlacht um Crait ausgehend. Mysteriöse Botschaften aus unbekannten Regionen sorgen sowohl bei der Ersten Ordnung – allen voran Kylo – als auch beim Widerstand für Aufsehen. Eine scheinbar neue Bedrohung gefährdet alles, für das bisher gekämpft wurde. Auf der Suche nach dem Schlüssel zum Sieg über die Erste Ordnung und die neue Bedrohung reisen die Helden gemeinsam durch die Galaxis und stellen sich dort so einigen Gefahren. Es beginnt so nicht nur ein Rennen um die Zeit, sondern auch immer wieder ein Aufeinandertreffen der verfeindeten Gruppen auf der Suche nach der Lösung der dunklen Bedrohung.


Wir schaffen das Gemeinsam!
Episode 9 macht von Beginn an klar, dass jetzt keine halben Sachen mehr gemacht werden. Bildgewaltig und mit kräftigem Sound werden Gefechte, Gemetzel und andere Actionszenen serviert. Nicht nur die actiongeladenen Sequenzen kommen stark rüber, sondern auch die Interaktion der Charaktere. Konnte man in den vorherigen Episoden noch die fehlende Zusammenarbeit und Chemie bemängeln, so bemüht sich Der Aufstieg Skywalkers dies zu optimieren. Gerade Finn wirkt deutlich erwachsener und nicht mehr so überdreht wie noch zuvor. Gleichzeitig schafft es der Film, trotz der vielen Action, immer wieder emotionale Momente zu erschaffen, die wir an Star Wars so lieben. Aus Episode 7 ist es ja bereits bekannt, dass Abrams sich gerne an bekannten Dingen bedient und dementsprechend mit FANservice aufwartet. Dieses Mittel wird nun auch im Abschluss der Skywalker Saga herangezogen. Hier muss jedoch jeder selbst entscheiden, ob es zu viel, zu wenig oder genau richtig dosiert ist. Der Film bedient sich jedoch nicht nur an einer Episode, sondern vielmehr an sämtlichen Medien, die gefühlt jemals aus dem Star Wars Universum erschienen sind. Findige FANs, die Spiele, Bücher, Comics und Co. in sich aufgesaugt haben, werden an fast jeder Ecke eine Referenz finden – das kann auch ein Fluch des Films sein.


Licht, Schatten und Kompromisse
Konnte man dem Mittelteil der Sequel Trilogie noch vorwerfen, dass die Geschichte nicht wirklich voran gekommen ist, so muss sich Episode 9 gefallen lassen, dass das Tempo extrem angezogen wurde. Der Film bietet quasi keine Längen und bringt in fast jeder Sequenz einen neuen Aspekt auf die Leinwand. Durch das hohe Tempo bleiben jedoch Charaktere auf der Strecke und insgesamt keine Zeit komplexere Stränge zu erläutern. Es wirkt fast so, als wolle man krampfhaft Fehler der Vergangenheit (auch aus der Lucas Zeit) korrigieren. Daher bleiben einige Entscheidungen der Macher eher ein gut gewollter Kompromiss, als uns tatsächlich etwas Handfestes zu servieren.

+ Charakterdynamik
+ Bildgewaltig und super Sound(track)
+ Nostalgie gut erwischt
+ Neuerungen gut eingesetzt

– Erzähltempo zu hoch
– Vielleicht zu viele Selbstreferenzen
– Versucht zu viel zu reparieren

FANclassics: Gegen jede Regel
